Virtueller Bericht von Made


Wie jeden Montag nehme ich mein Frühstück heute etwas früher, also bereit um 7:00 ein. Aus diesem Grunde musste auch meine Frau heute etwas früher zum Markt, sodass sie sich um 6:00 um das Morgenessen und die Familie kümmern konnte. Anschliessend fahre ich mit dem Motorrad zur Villa Jepun. Dort bin ich für die Strandreinigung und die Krabbenvernichtung zuständig.


Als Voraussetzung für einen Kredit zur Dachrenovation kam ich, anfänglich nicht ganz freiwillig, zu diesem Job. Aber inzwischen, so streng es auch sein mag, ich freue mich auch auf meinen wöchentlichen Einsatz in der Villa Jepun, es bringt etwas Abwechslung und später kann ich mit meinen Freunden über die Eigenarten der dortigen Europäer plaudern.


An den übrigen Wochentagen bringe ich meine Kinder mit dem Motorrad in die nahe Schule und später zu den Grosseltern. Die wohnen gleich nebenan. Dann treffe ich mich natürlich mit meinen Freunden und bei zwei oder drei Bier sprechen wir über dies und das und natürlich auch über die Frauen.


Ich habe eine gute Frau, sie führt den Haushalt ordentlich. Sie macht die Wäsche, besorgt Holz zum kochen, geht auf den Markt, sie kocht ausgezeichnet, bereitet die vielen Zeremonien vor und auch Sexuell ist sie nach wie vor anziehend und das trotz der drei Kinder (alle von mir!). Auf den Sohn bin ich speziell stolz, er schlägt ganz mir nach.


Mit meinen englisch-Kenntnissen stünde mir eigentlich schon lange ein Manager-Job zu. Am liebsten in einer der vielen Europäer-Villen. Die stehen sowieso die meiste Zeit leer und so könnte ich diese oder jene kleine Party in angenehmer Umgebung mit meinen Freunden feiern. Aber bis jetzt hat sich noch niemand bei mir gemeldet, obwohl ich meine Interessen mit dem Dorfvorsteher schon vor längerer Zeit besprochen habe.


Aber eigentlich bin ich auch so ganz zufrieden. Meine Frau verdient ordentlich, sie arbeitet, wie ich, auch in der Villa Jepun. Glücklicherweise hat sie dort aber ein Vollzeit-Pensum, sodass es auch für mein Motorrad reicht.




Virtueller Bericht von Ketut


Wie jeden Montag hat mich heute mein lieber Mann zur Arbeit in die Villa Jepun gefahren. Dort arbeite ich nun seit über einem Jahr. Nach dem dritten Kind musste ich meine damalige Arbeit in einer Möbelwerkstätte aufgeben. Das war eine harte Zeit und wir waren auf die Unterstützung der Verwandtschaft angewiesen, sonst hätten wir es nicht geschaft, da auch mein Mann in jener Zeit arbeitslos war. Heute arbeitet er ebenfalls in der Villa Jepun und kümmert sich daneben um die Kinder.


Inzwischen gefällt es mir in der Villa Jepun recht gut. Ich verstehe mich gut mit meiner neuen Kollegin und mittlerweile auch mit Ibu Thea. Wenn man berücksichtigt, dass sie in der Nähe von Holand aufgewachsen ist, so hat sie wirklich ein gutes Wesen, ich mag sie. Sie war es auch, die uns den Kredit für die dringend benötigte Dachrenovation gewährte.


Die Welt hier in der Villa Jepun war anfänglich schon sehr fremd. Das viele Geschirr, die Kochutensilien und die unheimlichen Küchenmaschinen und alles muss ganz genau auf seinen Platz in einem der vielen Schränke zurückgebracht werden. Inzwischen haben wir sogar eine Waschmaschine für das Geschirr, unglaublich wie sauber die wäscht und sogar abtrocknet ohne das Geschirr zu zerschlagen. Aber meine Nachbarn lachten mich aus als ich von der Waschmaschine für das Geschirr erzählte. So was könne es unmöglich geben und vermutlich würden die Herrschaften das Geschirr nachts und heimlich selbst abwaschen.


Mister Raymond mag ich soweit auch ganz gut obwohl ich noch immer nicht ganz schlau aus ihm werde. Er versucht alles zu reparieren und ist dabei recht geschickt aber gleichzeitig stolpert er über alles mögliche und unmögliche oder verletzt sich an einer seiner vielen Maschinen. Aber wenn ich ihm einen Kaffe an seinen Computerarbeitsplatz bringe, dann wird er ganz freundlich um sich aber gleich wieder über den Computer zu beugen, dabei wird der Kaffee oft kalt, was ihn aber nicht zu stören scheint.


Ich hoffe, dass ich noch lange in der Villa Jepun arbeiten kann und dass Ibu Thea und Mister Raymond Bali nicht wieder verlassen. Sie waren letzthin für fast zwei Monate in ihrem Heimatland. Das war eine lage Zeit und ich bin froh, dass sie gesund zurück sind obwohl es dort so kalt sein soll, dass das Wasser gefriert. Unglaublich.


Heute nimmt mich mein lieber Mann mit seinem Motorrad wieder mit nach Hause. So habe ich etwas mehr Zeit mich um die Wäsche zu kümmern.